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Ignorieren regelkonformer Handlungen als letzter Ausweg?
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Lady Godiva



Anmeldungsdatum: 13.02.2006
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 24.03.2008 23:55    Titel: Ignorieren regelkonformer Handlungen als letzter Ausweg? Antworten mit Zitat

Prinzipiell wird ja von Punktespielern gern als Hauptargument rausgetrötet, daß ein Regelwerk vonnöten ist, um allen Beteiligten gleichermaßen Spielspaß zu ermöglichen, weil Regeln praktisch eine Art allgemeingültige Disziplin erschaffen. Nun habe ich aber durchaus schon hin und wieder ein Phänomen beobachtet, das bei DKWDK (siehe Larpwiki "ZweiRegeln") eigentlich nie auftritt, sondern nur bei Punktespiel, nämlich daß es manchen Leuten gelingt, durchaus regelkonforme Handlungen zu setzen, die allerdings soweit gedehnt sind, daß den ungeschriebenen Regeln des guten Zusammenspiels, die ja eigentlich die Basis der Liverei bilden sollten, geradezu der Fehdehandschuh ins Gesicht geworfen wird. Hier stellt sich jetzt die Frage, wie man solchen Aktionen begegnen soll:

- Augen zu und durch, also regelkonform ausspielen (sich so möglicherweise gröblich den Spaß verderben lassen), und erst hinterher die Person zur Rede stellen?
- Die Angelegenheit ignorieren (und damit den Ausspielenden verärgern sowie Risiko von OT-Diskussion), mit Spaß an der Sache fröhlich weiterspielen und böse Nachrede riskieren?
- Die Sache vor den Kadi bringen, sprich zur SL rennen, der die Ohren vollseiern (obwohl sie ohnehin alle Hände und Hirnhälften voll zu tun hat) und auf den Entscheid von oberster Instanz warten?
- Selbst die Regeln biegen (damit möglicherweise eine sofortige OT-Regeldiskussion riskieren) und eine Aktion erfinden, die die Sache aufhebt? (Ist eigentlich nur bei Magie möglich)
- Gibts weitere Lösungen, die mir nur gerade nicht einfallen?

Und wenn man ignoriert, ab welcher Aktion wäre die legitimierende Grenze erreicht, ab der es für den Großteil der Mitspieler verständlich ist? Gabs schon Präzedenzfälle? Wink Würde mich sehr interessieren, wie dieser doch hin und wieder vorkommende Punkt mit all den nachfolgenden Möglichkeiten nach Ansicht der werten Mitdiskutierenden gelöst werden sollte!
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("Lay of Leithian" Part XII)

Ceterum censeo Pannésamt esse delendam...
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Robin



Anmeldungsdatum: 26.05.2007
Beiträge: 42

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

das ist eine gute und wichtige frage.
auch wenn es schon abgeschmackt ist, immer mit larpwiki-artikeln um sich zu werfen..
zum thema ignorieren: http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?SpielerIgnorieren

man kann zu diesem thema verschiedene meinungen haben (gerade die meinige ändert sich hier manchmal täglich!), aber aus dem LARPWiki-artikel scheint wie so oft ein hohes maß an besonnenheit zu sprechen. Surprised

auch wenn es mich oft reizt, anders zu handeln, stimmt es wohl: sanftes ignorieren sorgt für weniger verdruss als ein regelkrieg mit immer gewitzteren regelwerksauslegungen.
das macht nämlich deinem gegner spaß, weil's ihm um genau diese powergamingstrategien geht - dir aber nicht, du kannst also nur verlieren.

wenn du noch einen neuen vorschlag haben willst - die sinnvollste lösung, die ich für mich gefunden habe: such dir von vornherein die leute aus, mit denen du überhaupt spielen willst. mit ein bisschen erfahrung kann man recht gut abschätzen, mit welchem menschenschlag auf einem bestimmten live zu rechnen ist.


mein letztes persönliches erlebnis: wir waren über einen spieler IT schockiert, OT gefrustet und haben lange hin- und herdiskutiert, ob wir ihn nun ganz wasserdicht (gemäß codex II) todesstoßen sollen: mit kernstablosen dolchen ein dutzend mal zustechen (dauert 3 sekunden), dann sofort "todesstoßen" (dauert 5 sekunden), dann ab in die wälder und "abreisen".
am ende haben wir uns auf den LARPWiki-artikel besonnen und es bei einer goodwill-aktion belassen. Surprised

natürlich sagt LARPWiki auch, dass es keinen sinn macht, schlechte spieler mit vorbildlichem IT-spiel erziehen zu wollen: http://www.larpwiki.de/cgi-bin/wiki.pl?ITSpielerErziehung

Wink
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"Ein Freund von mir hat mal gesagt: Nur Eine einzige Person, die dir nach dem Con sagt, dass du in Szene XYZ supercool gespielt hast, ist tausendmal mehr wert als 100 besiegte Dämonen!"
(Linus, ConQuest-Team)
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Kai v. Eggenburg



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 185
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 08:29    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab da im Prinzip mehr oder weniger die selbe Strategie: Ich geh eher nicht aufs Leif, wo solche Szenen aus oben genannten Gründen passieren können, und wenn schon, dann auf so große, wo voraussichtlich so viele "brauchbare" (= in meinem Sinne "gute") Spieler rumlaufen, dass ich im Notfall eben solche Szenen einfach ignorieren und mir meinen Spielspaß woanders suchen kann.
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martin



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 1404
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
am ende haben wir uns auf den LARPWiki-artikel besonnen


Du spielst mit mehreren Leuten die das gelesen haben und beherzigen? Erstaunlich.

Ich finde ihr habt das grosszügig und gut gelöst - es gab scheinbar keinen weiteren (von euch verursachten) Verdruss und keine weitere Störung des Spielflusses. Es fehlt aber hier mMn das erzieherische Element. Ich meine, der betreffende Spieler weiss vielleicht garnicht, dass jemand das was er macht OT nicht gut findet bzw. nicht warum - also macht der so weiter, verärgert vielleicht immer mehr Leute und wird vermutlich auch nicht grad glücklich werden auf diesem Weg. Also wie könnte man dem (oder der?) auf möglichst diplomatisch-freundliche Art die Info zukommen lassen, dass er Leute verärgert hat und sich doch bitte ein paar gedanken über sein Spiel machen möge. Ein gemeinsam verfasster, sorgfältig formulierter Brief, anonym über die SL zugestellt? Oder sagt man dem besser gleich nach dem Spiel (!) persönlich die Meinung? Oder doch gleich nichts davon, weil's nix bringt? An Letzteres möchte ich ungern glauben.
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Mimin Stunt McStoud



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 346
Wohnort: Wilhering (bei Linz) und Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 09:24    Titel: Antworten mit Zitat

Brief fände ich nicht gut, schon gar nicht wenn er anonym ist. Einfach hingehen und reden und halt evtl. dabei riskieren, dass der andere keine Kritik annimmt...
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Mein Blog: http://miminbastelt.blogspot.co.at/
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Kai v. Eggenburg



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 185
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fürchte, die traurige Wahrheit ist die, dass viele Leute nur schwer mit Kritik umgehen können. Und jetzt überlegt mal, wie das bei Leuten ausschaut, die von vornherein erst mal auf sich und ihren Vorteil schauen, und nicht auf das Spiel für alle... Rolling Eyes

Wenn man sehr idealistisch ist und über sehr viel Enthusiasmus und Energie verfügt, kann mans ja probieren, mit solchen Leuten konstruktiv zu reden. Vielleicht hilfts ja wirklich. Aber ich glaube, die Chancen stehen sehr schlecht. Ich bin da inzwischen ein wenig desillusioniert. Wink
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martin



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 1404
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Kai, ich teile ja deine Skepsis, ABER: versuchen will ich's trotzdem. Also muss man kommunizieren, dass etwas nicht stimmt - zumindest einmal. Und das möglichst intelligent.

Wär mir das alles wurscht und ich hätte kein Interesse daran, etwas zu ändern (oder den Glauben daran, dass das möglich ist) würde ich meine Zeit für ein anderes, weniger soziales Hobby aufwenden (vielleicht Atombombenbasteln im Keller oder so Wink ).
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Lady Godiva



Anmeldungsdatum: 13.02.2006
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
also macht der so weiter, verärgert vielleicht immer mehr Leute und wird vermutlich auch nicht grad glücklich werden auf diesem Weg.


Oh, glaub mir, Leute dieses Schlages sind rundum glücklich mit sich und der Welt und glauben, das gehört so, denn sie sind unfehlbar... Zumindest trifft das bei all jenen zu, bei denen ich solche Aktionen bereits beobachten durfte: keine Spur von Einsicht hinterher. Also kann man sich den Brief vermutlich sparen, ich bin noch immer für den mündlichen Austausch von Argumenten.

@ Robin: Das mit dem Spieler aussuchen praktiziere ich persönlich schon seit langem erfolgreich, es hat auch noch keiner gewagt, mir mit solchen aktionen blöd zu kommen, aber meine Einstellung und meinen Sturschädel kennt ja auch jeder. Aber es gibt schließlich noch andere außer mir, die angepißt werden können. Abgesehen davon kann es immer vorkommen, daß man, zB auf einem Großlive, halt in eine Situation hineingezogen wird, in der man dann plötzlich mit Leuten anderer Einstellung spielen muß. Man kann sich ja nicht gut umdrehen und schmollen gehen "Mit dir spiel ich nicht!" Very Happy
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martin



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 1404
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BeitragVerfasst am: 25.03.2008 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Man kann sich ja nicht gut umdrehen und schmollen gehen "Mit dir spiel ich nicht!"


Aber um Himmelswillen: warum denn nicht? Kommt dann die Larpo? Shocked

Also grundsätzlich und bei einem entsprechend gravierenden Anlass kann und soll man selbstverständlich das Spiel abbrechen.
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Lady Godiva



Anmeldungsdatum: 13.02.2006
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wahrscheinlich spielt dann bald jeder allein in seinem eigenen Laufställchen Very Happy Bei ganz groben Verstößen gegen das gute Zusammenspiel bleibt einem eh nichts anderes übrig, aber sowas ist mir bisher noch nie unter die Augen gekommen.

Aber nachdems jetzt schon von uns beiden angesprochen wurde: war wäre denn als "gravierend" einzustufen? Mir fiele nichts ein, womit ich nicht auch IT oder durch dezente Ausblendung fertiggeworden wäre.
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martin



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 1404
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:19    Titel: Antworten mit Zitat

Nimm einfach No-Go-Spielinhalte (die sind auch nicht unumstritten, aber da muss man dann halt seine eigene Grenze ziehen) wie ausgespielte Vergewaltigungen. Oder alles, wo sich jemand zu etwas gedrängt fühlt, das er/sie (OT) nicht will. Da sollte jeder sich trauen OT zu gehen und Nein zu sagen.

Es will halt nicht jeder von einer Drow-Priesterin gezwungen werden ihre Stiefel abzulecken, auch wenn das IT vielleicht durchaus angemessen erscheint ... Wink
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Lady Godiva



Anmeldungsdatum: 13.02.2006
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, ich war offenbar zu naiv, um an solche "Spielinhalte" zu denken... Aber das sollten ja wohl die absoluten Ausnahmesituationen sein, bei denen alle Umstehenden einer Meinung sind, da muß man dann nicht erst nachdenken, was man tun sollte, sondern reagiert wahrscheinlich ganz instinktiv.
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Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 185
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BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

Lady Godiva hat Folgendes geschrieben:
Okay, ich war offenbar zu naiv, um an solche "Spielinhalte" zu denken... Aber das sollten ja wohl die absoluten Ausnahmesituationen sein, bei denen alle Umstehenden einer Meinung sind, da muß man dann nicht erst nachdenken, was man tun sollte, sondern reagiert wahrscheinlich ganz instinktiv.


Das ist leider nicht so einfach. Beispiel: Wenn InTime eine junge Frau einer Bande von Räubern oder ähnlichen Gestalten in die Hände fällt, sind lüsterne Bemerkungen ok? Ist zupacken und festhalten ok? Ist das mehr oder wenige verdeckte Ankündigen einer InTime-Vergewaltigung ok? Vom "Darstellen" ganz zu schweigen?

Auch wenn solche Beispiele extrem sind, die Grenzen sind fließend, und damit ist es nicht eindeutig, wann jemand zu sagen hat, dass das jetzt nicht mehr ok ist.

Oder Beispiel Stiefellecken bei der Drow-Priesterin: Ich als Gefangener in so einer Situation würde das nur andeuten. Jetzt müssen sich die anderen im Griff haben und nicht in ihrer Rolle schreien "Der macht das nicht richtig! Streck ordentlich die Zunge raus, du Wurm!". Wenn ich den Eindruck habe, dass die tatsächlich von mir wollen, dass ich das mache, dann muss ich aus dieser schwächeren Position heraus sagen, dass ich das OutTime nicht machen möchte. Aber das geht dann in der Situation nicht so leicht, wie wenn man sich das zuhause vorstellt.
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martin



Anmeldungsdatum: 16.02.2006
Beiträge: 1404
Wohnort: Wien

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, natürlich soll man nicht dauernd und wegen jedem Flatulus aussteigen, sondern nur, wenn's einen ernstzunehmenden Grund gibt - deswegen war ja von "gravierend" die Rede.

Zitat:
sondern reagiert wahrscheinlich ganz instinktiv


Najo, wahrscheinlich. Aber so manche(r) lässt sich zu was drängen (Peer-Pressure) und traut sich halt nicht nein zu sagen. Soll immer wieder vorkommen.
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Lady Godiva



Anmeldungsdatum: 13.02.2006
Beiträge: 424

BeitragVerfasst am: 25.03.2008 11:50    Titel: Antworten mit Zitat

Okay, somit halten wir fest, bei ganz bösen Aktionen ist Nichtmitspielen gesellschaftlich absolut okay. Aber sowas kommt ja zum Glück selten vor. Was aber ist mit dem ganz normalen Wahnsinn, der auf jedem 08/15-Live hinter der nächsten Hausecke lauern kann? Was tun, wenn man für einen Tag magisch geistesversklavt wird und nur noch auf Befehl agieren darf? Was, wenn man mit einem einstündigen Schlaf-/Schweige-/Ich hasse alle Menschen und rede jetzt nicht mehr mit ihnen-Zauber belegt wird, der einen einfach nur mehr sowas von rauskatapultiert? Oder was regeltechnisch noch alles an Wahnsinnsideen möglich ist. Was wäre dann die Patentlösung?
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